Wie die Kirchenbank in die Diaspora kam

Vor kurzer Zeit habe ich wieder einmal im Pfarreiblatt gelesen, dass einige der ehemaligen Kirchenbänke der Pfarrei St. Josef im Quartier eine neue Heimat gefunden hätten. Dies im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Jubiläum der Pfarrei. 

Zur Veranschaulichung sende hier mein Bild einer ehemaligen Kirchenbank des MaiHof’s in der Diaspora. Sie ist vom „katholischen Mief“ befreit, entstaubt und erfreut sich seit einiger Zeit wieder uneingeschränkter Beliebtheit bei den Besuchern in meinem kleinen Zuhause. Sie ist geölt (nicht gesalbt) und besticht durch ihre Schlichtheit und klare Form. Sie dient sogar der Lust. Unerhört in katholischen Gefilden… man kann bestens Brot und Wein darauf konsumieren und muss erst noch nicht knien dazu… Ich beschütze sie und trage Sorge zu ihrer Herkunft und respektiere ihre „traumatische“ Vergangenheit. Seit die Bank in meiner Wohnung steht, blüht sie auf und ist zufrieden, mit sich selbst und der Welt…

Und vielleicht sehnt sie sich nach der Gesellschaft ihrer früheren Kolleginnen…

Dass ich mich von Beginn weg wohl gefühlt habe in der Pfarrei, ist in erster Linie den offenen Menschen im Quartier zu verdanken. Allen voran: Frieda Waldis und Alice und Toni Albisser. Auf die Toleranz der jüngeren Generation wagte ich zu hoffen. Dass es bei der älteren ebenso „diskussionslos“ möglich war, dafür bin ich unendlich dankbar. Für mich selber und natürlich auch für Franz.

Bernd Aggeler

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