Vor dem Umbau von Kirche und Pfarreiheim im September 2012 waren die MaiHöfler*innen zu einer Infoveranstaltung eingeladen, bei der über das Bauprojekt informiert wurde. Der Abend wurde umrahmt mit Liedern des Singkreises und einem Nachtessen, das von der Pfadi zubereitet wurde. Ausserdem bot der (R)Ausverkauf zugunsten des Umbaus die Möglichkeit, Erinnerungsstücke zu ergattern. Margareta Ferroni erinnert sich, wie die Wandtafel und das Buttergschirrli den Weg zu ihr fanden.
Ich hatte die Wandtafel im (R)Ausverkauf im September 2012 erstanden und sie bei uns in der Waschküche an die Wand geschraubt. Sie dient den Kindern im Haus. Gelegentlich half die Tafel, die Eltern während dem Wäscheaufhängen zu entlasten, weil ein Kind am ehrwürdigen Maihof-Schiefer malte. Anfangs Woche jeweils studiert die Tafel die bunten Textilien der 5-köpfigen Familie vom oberen Stock und atmet dabei einen feinen Waschmittelduft ein. Seit neuestem hängen auch Stoffe vom Hund. Die Wäschestücke, die in der zweiten Wochenhälfte aufgehängt werden, kennt die Tafel schon auswendig. Sie sind gleichförmiger, älter. Wenn nicht sogar altmodischer. Auch duften sie weniger, das muss am Waschpulver liegen, das da zur Anwendung kommt. Grundsätzlich schätzt die altehrwürdige Wandtafel die immer wiederkehrenden Hängungen, denn sie kann über die Jahre das Wachstum der Kinder beobachten, den Zuzug vom neuen Familienmitglied Hund und auch, ob in der zweiten Wochenhälfte einmal ein neues Wäschestück hinzukommt. Vor allem aber tut ihr das Klima gut, das die trocknende Wäsche erzeugt. Die Feuchtigkeit hält ihre Oberfläche trotz deutlicher Spuren des Alters jung. Ob sie sich noch daran erinnert, was sie in ihren jüngeren Jahren alles erlebt hat, als sie noch in einem Gruppenraum im Pfarreiheim St. Josef Maihof an der Wand hing?
Das Buttergeschirrli gefiel mir sofort, als ich meinen Blick über die auf Tischen ausgelegten Gegenstände schweifen liess. Es war beim (R)ausverkauf vom 2012 im Raum 16 des Pfarreiheims St. Josef Maihof. Kristallglas, unaufdringlich, transparent und klar in der Form. Hildi trat hinzu, als ich es in der Hand hielt, und seufzte: „Üsi Buttergschirrli“ (es hatte noch zwei davon). Vielfältige Erlebnisse müssen hinter diesem Seufzer gestanden haben. Vor meinem inneren Auge tauchten sonnige Sonntagszmorgen auf, angeregt plaudernde Menschen, alle ‚gsunntiget‘. Liebes Hildi, zu welch vielfältigen Feiern kamen denn deine Buttergschirrli noch auf den Tisch?